„Zukunft statt Abtreibung“

Lebensrechtler demonstrieren vor neuer Münchner Abtreibungsklinik. Von Eva Demmerle

Etwa 150 Lebensrechtler haben am vergangenen Freitag vor der kürzlich eröffneten Klinik des Abtreibungsarztes Friedrich Stapf in München-Freiham demonstriert. Unter dem Motto „Echte Hilfe für Mütter und Kinder – Zukunft statt Abtreibung“ hatten die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) und der bayerische Landesverband der Christdemokraten für das Leben (CDL) zu einer Mahnwache eingeladen. Symbolisch für das Drama der Abtreibung für Mütter und Kinder stellten Jugendliche 100 weiße Kerzen in Form eines Kinderwagens auf. Christiane Lambrecht, Landesvorsitzende der CDL Bayern, beklagte eine zunehmende Kultur des Wegschauens, die die Gesellschaft beim Thema Abtreibung mittlerweile kennzeichne. In der Abtreibungsklinik von Friedrich Stapf würden wahrscheinlich täglich bis zu 20 Kinder abgetrieben, in ganz Deutschland täglich etwa 380 Kinder, dies seien so viele, wie manche Grundschule an Kindern habe. Stapf rühme sich, in seinem Leben bereits mehr als 100 000 Kinder abgetrieben zu haben – allein in die Allianz-Arena passen gerade 75 000 Menschen, dies nur zum Vergleich. Lambrecht forderte den Staat auf, endlich seiner Schutzpflicht für das ungeborene Leben nachzukommen, anstatt darüber zu wachen, ein flächendeckendes Netz von Abtreibungskliniken vorzuhalten und die meisten Abtreibungen im Rahmen der Sozialhilfe, das heißt finanziert durch Steuergelder, zu bezahlen: „Abtreibung zerstört Zukunft! Sie ist immer eine absolute, nicht rückgängig zu machende Katastrophe – nicht nur für das Kind, sondern auch für die betroffene Frau. Auch für die Familien, die dazu gehören, für die Menschen, die daran beteiligt sind. Für unsere ganze Gesellschaft!“ Das Grundgesetz schütze das Menschenrecht auf Leben. Die allermeisten Abtreibungen seien laut Bundesverfassungsgericht unrechtmäßig und jede Abtreibung sei ein Widerspruch in sich: etwas, was rechtswidrig sei, würde nicht bestraft. Der aktuelle Paragraf 218 erlaube, dass trotz feststehender Rechtswidrigkeit täglich hundertfach Abtreibungen durchgeführt würden.

Etwa 150 Lebensrechtler haben am vergangenen Freitag vor der kürzlich eröffneten Klinik des Abtreibungsarztes Friedrich Stapf in München-Freiham demonstriert. Unter dem Motto „Echte Hilfe für Mütter und Kinder – Zukunft statt Abtreibung“ hatten die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) und der bayerische Landesverband der Christdemokraten für das Leben (CDL) zu einer Mahnwache eingeladen. Symbolisch für das Drama der Abtreibung für Mütter und Kinder stellten Jugendliche 100 weiße Kerzen in Form eines Kinderwagens auf. Christiane Lambrecht, Landesvorsitzende der CDL Bayern, beklagte eine zunehmende Kultur des Wegschauens, die die Gesellschaft beim Thema Abtreibung mittlerweile kennzeichne. In der Abtreibungsklinik von Friedrich Stapf würden wahrscheinlich täglich bis zu 20 Kinder abgetrieben, in ganz Deutschland täglich etwa 380 Kinder, dies seien so viele, wie manche Grundschule an Kindern habe. Stapf rühme sich, in seinem Leben bereits mehr als 100 000 Kinder abgetrieben zu haben – allein in die Allianz-Arena passen gerade 75 000 Menschen, dies nur zum Vergleich. Lambrecht forderte den Staat auf, endlich seiner Schutzpflicht für das ungeborene Leben nachzukommen, anstatt darüber zu wachen, ein flächendeckendes Netz von Abtreibungskliniken vorzuhalten und die meisten Abtreibungen im Rahmen der Sozialhilfe, das heißt finanziert durch Steuergelder, zu bezahlen: „Abtreibung zerstört Zukunft! Sie ist immer eine absolute, nicht rückgängig zu machende Katastrophe – nicht nur für das Kind, sondern auch für die betroffene Frau. Auch für die Familien, die dazu gehören, für die Menschen, die daran beteiligt sind. Für unsere ganze Gesellschaft!“ Das Grundgesetz schütze das Menschenrecht auf Leben. Die allermeisten Abtreibungen seien laut Bundesverfassungsgericht unrechtmäßig und jede Abtreibung sei ein Widerspruch in sich: etwas, was rechtswidrig sei, würde nicht bestraft. Der aktuelle Paragraf 218 erlaube, dass trotz feststehender Rechtswidrigkeit täglich hundertfach Abtreibungen durchgeführt würden.

Antonia Egger vom ALfA-Regionalverband München, selbst seit Geburt querschnittsgelähmt, betonte, die Mahnwache klage nicht die schwangeren Frauen an, die das Gebäude oft in höchster Not beträten und ohne ihr Baby wieder verließen, sondern klage den Staat an, der seiner Schutzpflicht für die ungeborenen Kinder so wenig nachkomme. Gerade auch bei der Möglichkeit einer Behinderung des Kindes lasse der Gesetzgeber eine Abtreibung faktisch bis zur Geburt zu.

Bewegend waren die Worte zweier Schwangerschaftsberaterinnen. Sandra Sinder von der ALfA schilderte einen konkreten Fall einer Schwangeren, die von Partner, Familie und Freunden alleingelassen in einem tiefen Konflikt, der sie physisch und psychisch an den Rand ihrer Kräfte brachte, stand, zumal der Partner sie stark unter Druck setzte, das Kind abzutreiben. Sinder sprach über Wochen hinweg täglich mit der Frau, um ihr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zu geben. Allein die Möglichkeit der Abtreibung habe es zugelassen, dass sie in diese unmenschliche Situation gebracht wurde. Am Ende habe sie sich aber entschieden, wider alle Umstände, das Kind auf die Welt zu bringen.

Anna Lehner schilderte ihre Erfahrungen aus der Telefonberatung. Selbst Ärztin, leistet sie ihren Dienst in den Nachtstunden und erlebt persönlich die Zerrissenheit von betroffenen Frauen nach einer Abtreibung. Oft komme Jahrzehnte später das Trauma wieder hoch. Maier beklagte, dass das Post-Abortion-Syndrom von vielen Ärzten noch nicht ernst genommen würde, dabei sei es längst Tatsache, dass eine Abtreibung schwere psychische Folgen haben kann.

Die Pikanterie an der Affäre um die Klinik von Stapf liegt allerdings auch beim Vermieter. Eigentümer der Immobilie ist Hans Hammer, der gleichzeitig als Schatzmeister der Münchner CSU fungiert. Medial und innerhalb der Partei sorgt dieser Umstand für Unruhe und Unverständnis. Lambrecht betonte, dass, wer dem bekanntesten und wohl größten Abtreiber Deutschlands hier Räume vermiete, wer dies guthieße oder wegsähe, der könne eine Mitverantwortung auch nicht abstreiten. Sie forderte Hammer auf, den Mietvertrag zu kündigen und äußerte gleichzeitig ihre Dankbarkeit gegenüber CSU-Politikern wie den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags, Johannes Singhammer, und auch der CSU-Abgeordneten Julia Obermaier, in deren Wahlkreis die Klinik liegt, für ihre klaren Worte. Julia Obermaier betonte gegenüber der „Tagespost“: „Das Mietverhältnis zwischen dem Arzt Friedrich Stapf und einem Funktionär aus den Reihen meiner Partei empfinde ich als äußerst unglücklich! Die CSU hat sich bereits in der Vergangenheit mehrmals kritisch mit Herrn Stapf auseinandergesetzt.“ Sie forderte weitere Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten für verzweifelte Frauen, die eine Abtreibung in Erwägung zögen.

ALfA und CDL stellten bei der Mahnwache mehrere Forderungen auf. Die Abtreibungsklinik müsse geschlossen werden, weil sie ein falsches Signal sei. Anstatt solche falschen Signale zu setzen, bräuchten wir konkrete Signale für mehr Kinderfreundlichkeit ind eine bessere, gerechtere Familienpolitik. Jede schwangere Frau solle sich ohne finanziellen oder gesellschaftlichen Druck freuen können, ein Kind zu bekommen. Es brauche dringend eine Kultur des Lebens und eine echte Willkommenskultur für jedes Kind in unserem Land.

Zum Abschluss der Mahnwache kündigte Lambrecht weitere Kundgebungen vor der Stapf-Abtreibungsklinik an, so lange, bis diese geschlossen würde.

Quelle: Tagespost 4.7.2016